Welche Handelssignale muss man kennen?

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[sc:BDSwissRBanner]Um eine profitable Strategie zu entwickeln, müssen Trader unterschiedliche Handelsignale kombinieren und versuchen diese in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Daher sind die Kenntnisse von unterschiedlichen Indikatoren von signifikanter Bedeutung für den Erfolg des Traders. Im Nachfolgenden werden die Grundlagen der Chart-Analyse und davon ausgehend die bedeutenden Indikatoren dargelegt. Nachdem Lesen dieses Artikels sollten Anfänger eine grobe Übersicht über die Möglichkeiten haben, die sich mit einer korrekten Anwendung von technischen Indikatoren als Handelssignale für den Händler ergeben.

Die Grundlagen der technischen Analyse

Als technische Analyse bezeichnet man die Interpretation der vergangenen Kursdaten, die in den meisten Fällen in Form eines Chart-Diagrammes und der Candle-Sticks dargestellt werden. Aufgrund der Interpretation meinen Anhänger der technischen Chart-Analyse eine Prognose über die zukünftige Entwicklung des Kurses machen zu können. Obwohl diese Prozedur in der Wissenschaft keinen Anklang gefunden hat und stark kritisiert wird, hat spielt sie in der Praxis eine bedeutende Rolle. Gerade im kurzfristige Handelsbereich verlassen sich einige Trader ausschließlich auf die Chart-Analyse, um ihre Prognosen zu stellen.

Tatsächlich können mit dieser Analyse teilweise zutreffende Aussagen über die zukünftige Kursentwicklung gemacht werden. Wer verstanden hat, aus welchen Grund dies der Fall ist, der hat die Börse verstanden. Der Grund dafür, dass die technische Analyse teilweise so gut funktioniert, liegt in der Verbreitung der Chart-Analyse selber. Nur weil ein Großteil der Analysten weltweit sie zur Prognose gebraucht, sind die Aussagen zutreffend. Der gesamte Markt betrachtet denselben Chart und analysiert den Kursverlauf mit denselben Instrumenten, wie die anderen Markteilnehmer auch. Das trifft sowohl für algorhytmische Handelsroboter, als auch menschliche, institutionelle und private Trader zu. Ergo kommen sie bei der korrekten Anwendung der Instrumente zum selben Ergebnis. Deutet nun ein Großteil des Marktes die Signale der Analyse entsprechend, wird der Kurs ebenfalls dementsprechend reagieren.

Mit einem vereinfachten Beispiel soll das veranschaulicht werden: Durchbricht der Kurs etwa das nächste, höchstgelegene Hoch, ist das ein Signal dafür, dass der Kurs einen Aufwärtstrend startet oder fortsetzt. Deutet der gesamte Markt den Kursverlauf gleich, so wird der Kurs tatsächlich in die Höhe schießen, da die Marktteilnehmer, die zu diesem Ergebnis gekommen sind, den Vermögenswert kaufen werden, um zu profitieren. Nur dadurch steigt der Kurs tatsächlich. Man spricht bei diesem Phänomen von einer selbsterfüllenden Prophezeihung.

Die wichtigsten Trendindikatoren

Trendindikatoren sind statistische Indikatoren, die mehrere Funktionen haben. Vorwiegend dienen Sie der:

  • Trendbestimmung: Handelt es sich um einen Aufwärts- oder Abwärtstrend
  • Trendprognose: Gibt es eine Trendwende ?
  • Als Widerstand- und Unterstützungslinie

In den meisten Fällen berechnen sich die statistischen Indikatoren aus den historischen Kursdaten und werden in grafischer Form auf dem Chart dargestellt. Nachfolgend sollen einige der wichtigsten Trendindikatoren vorgestellt werden. Die Anzahl an Trendindikatoren ist tatsächlich jedoch beinahe unendlich und es werden stetig neue Indikatoren von Tradern entwickelt. Deshalb wird sich auf die gängigsten Indikatoren beschränkt.[sc:bo_vg_banner]

Der gleitende Durchschnitt ist einer der wichtigsten Indikatoren. Er berechnet den gleitenden Durchschnitt der vergangenen Kursdaten und stellt diesen in Linienform über den jeweiligen Candlestick dar. Der Trader kann selber einstellen über welche Perioden der Indikator berechnet werden soll. Wählt er etwa einen Wert von 14, so wird der gleitende Durchschnitt der letzten 14 Candlesticks berechnet. Häufig verwenden Trader mehr als einen gleitenden Durchschnitt. Auf der nachfolgenden Grafik wurden drei Indikatoren mit 14, 28 und 50 Perioden eingestellt. Liegt der gleitende Durchschnitt unter dem regulären Kurs, so befindet sich der Markt momentan in einem Aufwärtstrend. Liegt er hingegen über den Kurs, so handelt es sich um einen Abwärtstrend. Sobald der gleitende Durchschnitt also den Kurs kreuzt, könnte eine Trendumkehr stattfinden. An der Stelle, an der sich drei unterschiedliche Indikatoren kreuzen, findet mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Trendumkehr statt. Umso höher die Periodenanzahl, über welche die Indikatoren gebildet werden sollen, umso langfristiger der dargestellte Trend.Gleitender Durchschnitt

Ein weiterer wichtiger Trendindikator sind die Fractals. Sie dienen ebenfalls der Erkennung von Trendwendungen. Je nachdem, ob es sich um ein Down-Fractal oder ein Up-Fractal handelt, wird mit dem Fractal ein lokales Hoch oder ein lokales Tief markiert. Es erscheint in Form eines Pfeils über dem jeweiligen Candlestick. Damit ein Fractal gebildet wird, darf muss es sich um das jeweilige Hoch oder Tief handeln, dass sowohl 2 Candlesticks davor, als auch 2 Candlesticks danach am höchsten oder niedrigsten notiert. Somit besteht ein bestätigtes Fractal aus insgesamt 5 Candlesticks.

 

Die wichtigsten Volatilitätsindikatoren

Die Volatilitätsindikatoren sollen die Volatilität anschaulich darstellen. Als Volatilität bezeichnet man die Schwankungen des Kurses. Obwohl eine hohe Volatilität oft mit einem hohen Handelsvolumen einhergeht, dürfen diese beiden nicht verwechselt werden. Bei einer höhen Volatilität bestehen bessere Handelschancen, da der Markt in Bewegung ist.

Ein bekannter Volatilitätsindikator ist der Average True Range. Er stellt die Volatilität auf einem Chartdiagramm unterhalb des Kurses dar. Ähnlich wie beim gleitenden Durchschnitt können Trader die Anzahl der Perioden bestimmen. Umso höher der Wert des ATR, umso höher ist die Volatilität. Im Zusammenhang mit binären Optionen könnte dieser Indikator hervorragend für eine Kaufentscheidung über eine Range-Option herangezogen werden.Average True Range

Die Bollinger Bänder sind wohl der bekannteste Volatilitätsindikator. Sie werden aus dem gleitenden Durchschnitt gebildet und bestehen aus drei Linien. Die mittlere Linie ist der gleitende Durchschnitt, während die obere und die untere Linie ein Niveau darstellen, auf denen der Kurs sich relativ weit entfernt vom gleitenden Durchschnitt befunden hat. Umso weiter die beiden Linien von dem gleitenden Durchschnitt entfernt sind, umso höher ist die Volatilität. Die nachfolgende Abbildung stellt die Bollinger Bänder dar und markiert ein Szenario für eine hohe und ein Szenario für eine niedrige Volatiltität.Bollinger Bänder

Die wichtigsten Range-Indikatoren

Range-Indikatoren werden auch als oszillierende Indikatoren bezeichnet. Einer der wichtigsten Oszilatoren ist der RSI, der relative Stärke Index. Er zeigt an, wann Vermögenswert eventuell überkauft oder überverkauft ist. Trader können daraus schlussfolgern, ob es in der nahen Zukunft zu einen Kursan- oder abstieg kommen wird. Ist ein Kurs überkauft, so wird es wahrscheinlich zu einem Kursabstieg kommen, während bei einem überverkauften Vermögenswert ein Kursanstieg in Betracht gezogen werden sollte. Er wird unterhalb des Charts dargestellt. Befindet sich der Wert bei 30, so ist er überverkauft. Bei 70 hingegen ist der Kurs vergleichsweise zu hoch und ist überkauft.

Fazit

Trader müssen sich mit unterschiedlichen Indikatoren auskennen, um eine profitable Strategie entwickeln zu können. Eine Kombination aus 3 oder 4 Indikatoren ist optimal. Sollte die Mehrheit der Indikatoren auf ein bestimmtes Kursverhalten hindeuten, so kann mit erhöhter Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass dies der Fall ist. [sc:bo_testsieger_promobox]

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Simone Aescher ist Gründerin und Betreiberin des erfolgreichen Krypto Blogs aescher-ai.ch.

Nach ihrem BWL-Studium an der Frankfurt School of Finance sammelte sie über 5 Jahre Berufserfahrung in der Finanzbranche. Ihre Leidenschaft galt jedoch schon immer den Finanzmärkten und Investments.

Im Jahr 2019 machte Simone Aescher schließlich ihr Hobby zum Beruf und gründete ihren Blog. Sie teilt dort ihr profundes Wissen rund um Aktien, ETFs, Kryptowährungen und vieles mehr.

Als aktive Traderin testet Simone laufend neue Broker, Robo Advisor und Trading-Apps. Mit ihren ehrlichen Produktreviews hilft sie ihren Lesern, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Durch ihren akademischen Hintergrund, die langjährige Erfahrung und die praktische Expertise als Investorin vereint Simone Aescher die idealen Voraussetzungen, um die Finanzmärkte kompetent zu analysieren und bewerten.